Ist das noch eine Kunstdiskussion oder schon Selbstfindungstalk?

Eigentlich habe ich noch einige Filme auf meiner Liste, über die ich mal schreiben wollte. Filme und Serien konsumiere ich ja auch einige. Aber seit ich seit ein paar Monaten Spotify nutze (Ja, ich gehöre absolut zu der Late Majority, nicht nur in Bezug auf Spotify) lerne ich Musikhören viel mehr zu schätzen und genieße es sehr, dass die Macht der Algorithmen mir die Chance eröffnet neue Musik zu entdecken, die ich mag. Es ist ohnehin großartig, welche Möglichkeiten große Datenmengen eröffnen, aber das ist ein anderes Thema…

Auf diesem Wege bin ich auch auf das Lied „Honest“ von The Neighbourhood gestoßen. Eigentlich unscheinbar, weil für den Film „The Amazing Spiderman 2“ geschrieben (ein Film, mit dem ich nicht viel anfangen kann, btw), vielleicht nicht so intendiert von den Interpreten, aber mit einer erstaunlich tiefen Bedeutung für mich. (Unklarer, unvollständiger Satzbau? Kann ich. Ist Kunst.) Es ist ohnehin so, dass Musik für mich etwas bedeuten muss, damit ich sie gut finde. Einfach nur ein hipper Beat reicht nicht, die Musik muss Gefühle hervorrufen, Bilder vor meinem inneren Auge erzeugen oder Erinnerungen wecken. (Ich bin sicher, ich bin nicht die Einzige, der es so geht, aber wenn ich manche Musik so höre, frage ich mich, ob sie mit dieser Intention erschaffen wurde… Ist wohl Geschmackssache.)
Aber ich schweife ab (Sonntag am langen Wochenende macht Birne matsche).

In dem Lied geht es eigentlich um eine gescheiterte Beziehung, in der die/der andere PartnerIn mehr oder weniger als VerantwortlicheR dargestellt wird, weil er/sie nicht ehrlich war. Aber der Chorus lässt mich glauben, dass noch mehr dahinter steckt:

I hope you find a way to be yourself someday
In weakness or in strength
Change can be amazing
So I pray for the best, I pray for the best for you

Die andere Person war nicht nur unehrlich über die Beziehung der beiden, sondern scheint auch nicht sie selbst zu sein, Angst vor Veränderung zu haben und es liegt keine Schuldzuweisung in den Aussagen des Sängers. Der Chorus erinnert mich an ein Zwiegespräch, das ich oft mit mir selbst halte. Wenn es mir nicht gut geht, mache ich mir oft Vorwürfe, ich würde mich nicht genug anstrengen, um mein Potential zu entfalten und ich selbst zu sein. Trotzdem kann ich mich nicht dafür hassen, weil ich weiß, dass ich tief in mir ja ich selbst bin. Ein Dilemma.

In solchen Situationen erinnere ich mich, dass ich nicht perfekt bin und vor allem kein fertiger Mensch. Change can be amazing. Und die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung (Heraklit). Ich kann also dankbar sein, dass ich das Bewusstsein dafür habe, was ich in meinem Leben noch verändern kann. Wohlgemerkt will ich nichts an mir oder meinem Charakter verändern, sondern in meinem Leben. Und damit meine ich vor allem, wie ich mit anderen Menschen umgehe, wie ich mit mir selbst umgehe und wie ich Entscheidungen treffe, wie ich meine Zeit verbringe, welche Ziele ich mir setze. Zu dem Thema könnte ich noch so viel mehr schreiben, aber das gehört dann in die Selbstfindungskategorie… 😉

Photo by Thomas Habr on Unsplash

Vielleicht hätte ich schon früher auf meinen Lieblingsphilosophen Friedrich Nietzsche hören sollen, der sagte: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“
„Art imitates life“, hat mein Englischlehrer immer gesagt. Und die Kunst hilft uns, das aufreibende und manchmal komplizierte Leben besser zu verstehen und sie zeigt uns, dass wir mit manchen Empfindungen und Problemen nicht allein sind. Ja, ich bin ein Fan von Geschichten, egal, in welcher Form sie erzählt werden. Und ich finde den Rundfunkbeitrag gut und wichtig. Cheers.

P.S. Danke für das Titelbild an Oliver Niblett

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Migraene Muraene

#MenschenMitMigräneSindKämpfer

%d Bloggern gefällt das: