Ich bin in der Hölle… – Traum vom 13.04.20

Ich bin in der Hölle und sie ist ein Glashaus.

Ich stehe vor einem Loch in der Wand. Eine Scheibe wurde eingeschlagen und dann mit Flatterband abgesperrt.

Aber da ist auch noch etwas anderes. Als ich den Kopf drehe, erkenne ich, dass der Raum in der Mitte geteilt ist. Die eine Hälfte erstrahlt hell im Sonnenlicht, die andere liegt in tiefer Dunkelheit. In der Mitte stehen zwei Stühle. Einer ist modrig und mit Schlamm bedeckt, der andere aus glänzend sauberem Eichenholz geschnitzt. Der zweite Stuhl ist leer, auf dem ersten aber sitzt eine Frau.

Ich erinnere mich wieder, wie ich hierhergekommen bin. Da war ein Mann mit einer Transportflüssigkeit. Wenn er sich diese spritzte, konnte er zwischen diesem Ort und der Erde hin und herreisen. Mich hat er dabei immer dabei gehabt. Bis er mich zurückließ.

Die Frau auf dem Stuhl schaut mich an und deutet auf meine Hände. Diese sind zu einer Schale geformt und ich halte mehrere Glaskugeln. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich, dass in jeder der Kugeln ein Mensch gefangen ist. In ihren Augen steht die Angst, manche schlagen mit Fäusten gegen die Glaswände, manche wiegen zusammengekauert vor und zurück.

Ich kenne die Menschen. Ich habe mit ihnen allen auf der Erde zu tun gehabt. Mit manchen mehr, mit manchen weniger. Manche habe ich in positiver Erinnerung, andere in negativer. Mit manchen habe ich mich auch gestritten, manche haben mich gehasst, andere haben mich schlecht behandelt.

Die Frau deutet hinter mich. Ich drehe mich langsam um und erblicke eine endlose Wasserfläche vor mir. Weder auf der hellen, noch auf der dunklen Seite kann ich ein Ende erkennen. Einsam und allein schwimmt, in einiger Entfernung zum Ufer, ein Boot. Es ist ein kleines, einfaches Holzboot. Nicht sonderlich neu, aber auch noch nicht morsch, wie der Stuhl auf dem die Frau saß.

Sie tritt nun neben mich, sie ist riesig. Sie beugt sich zu mir herunter, sodass ihr Mund direkt an meinem Ohr ist. Als sie spricht, wird mit heiß und kalt zugleich.

„Diese Menschen waren Dir im Leben unterschiedlich gut gewogen. Wirf die Kugeln in das Boot und sie sind frei. Immer eine Kugel nach der anderen, mit nur einer Hand und ohne deine Füße dabei zu bewegen. Triffst du nicht das Boot, sondern landet eine Kugel im Wasser, gehört die Seele darin mir.“

Danke an Wilhelm Gunkel für das Betragsbild!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Migraene Muraene

#MenschenMitMigräneSindKämpfer

%d Bloggern gefällt das: